Erst muss ich ein paar Worte über Hergsell verlieren. In "Die Fechtkunst im XV. und XVI. Jahrhunderte." Prag. 1896 beschreibt er die Entwicklung der Fechtkunst
"seit jener Zeit [...] als die brutale Kraft allein nicht mehr zum Siege im Kampf genügte [...]". (Vorwort)
"Von der am Ausgange des Mittelalers und zu Beginne der neueren Zeit in Deutschland herrschenden Fechtkunst lässt sich nach allen historischen Schilderungen und Bildwerken, wie auch nach Allem, was uns die Fechtbücher und Handschriften aus jener Zeit zur Darstellung bringen, im Allgemeinen nur das Eine sagen, dass sie vorwiegend in einem ziemlich schwerfälligen Gebrauche mannigfaltiger Waffen bestand." S. 419.Zu diesem Urteil gelangt er, obwohl er an die 100 Seiten den Inhalt verschiedener Fechtbücher wiedergibt und eine ziemlich hohe Meinung der dritte Handschrift von Thalhofer (aus dem Jahr 1467) - Gothaer Codex - hat. Für ihn ist sie keine Sammlung von abergläubischen Regeln, die Thalhoffer gelehrsam erscheinen lassen sollen, sondern
"wohl das bedeutendste" Fechtwerk des 15. Jahrhunderts. S. 434.Falls jemand eine Erklärung für diese Diskrepanz hat, würde ich sie gerne hören.
Ansonsten werde ich mir für meine Untersuchung drei Bereiche rauspicken in denen das Schwert heute wieder benutzt wird: Als Sportgerät, als Requisite auf der Bühne oder bei Vorführungen und als Spielgegenstand für LARP und Co.
An der Formulierung muss ich noch feilen, aber damit ist schonmal klar, dass Randbereiche wie Schwerttanz, Schwertsammler oder Zeremonialwaffen wegfallen. Puhh ...