Dienstag, 13. Dezember 2011

50jähriges Jubiläum - eine Zukunftsvision

50 Jahre sind ins Land gegangen, seit sich die Urväter (und Mütter) der NMGSMSKSKBAFFM (Nicht mehr ganz so moderne Schwertkunst und Schwertkampfkunst in Bayern und anderswo für Frauen und Männer) irgendwo in einem Vorort von München getroffen haben, um die beinahe olympische Sportart aus der Taufe zu heben.

Zum großen Jubiläum lud der VNMGSMSKSKBAFFM (Verband für nicht mehr ganz so moderne Schwertkunst und Schwertkampfkunst in Bayern und anderswo für Frauen und Männer) wichtige Vertreter der Sportart aus aller Welt auf eine zum Sperrgebiet erklärte Insel vor der niederländischen Küste (Codename "Avalon"), um unter dem traditionellen Motto "Zukunft und Perspektiven der NMGSMSKSKBAFFM" den Grundstein für das weitere Wachstum der Sportart zu legen.

Dabei musste die NMGSMSKSKBAFFM vor allem in den letzten Jahren herbe Rückschläge hinnehmen. Unter der zunehmenden weltweiten Ölknappheit hatte auch die Schwertindustrie arg zu leiden und so kamen Stimmen auf, die einen Wechsel von den Nylon-Carbon-Hartkern-Weichspitzen-Schwertern zurück zu traditionelleren Materialien wie Holz oder sogar Stahl (ja, manche wagten es, das S-Wort laut auszusprechen) vorschlugen. Auch die zahlreichen Fraktionen und Splittergruppen im VNMGSMSKSKBAFFM versuchten am Thron des Präsidiums zu sägen. Vor allem der konservative Block tat sich hier hervor, aber auch der inzwischen mit Bann belegte "Club der Schwertbastler" hatte da mit seinen Sägeblattschwertern beinahe Erfolg.

Überhaupt waren "Tradition" und "Rückbesinnung" wichtige Schlagworte, die man eigentlich in allen Workshops und Diskussionen hören konnte. Deshalb verwundert es nicht, dass der Verbandspräsident des VTMSK (Verband für traditionelle Moderne Schwertkunst), der leicht an seinem grauen Karateanzug und der weißen Schärpe zu erkennen war, ständig im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses stand.

"Zum 1000sten Mal: Das ist keine weiße Schärpe. Das ist eine rote Schärpe, aber halt schon total ausgeblichen.", gestand er zu Beginn eines Gesprächs über das Für und Wieder von Schärpen vs. Karategürteln. "Als vor 35 Jahren das Gürtelsystem des Karate übernommen habe, war für mich das Maß voll und ich habe den VTMSK gegründet. Seitdem habe ich weder meinen Gi noch meine Schärpe ausgezogen. Es wird Zeit, dass auch die anderen begreifen, dass das kein Sport ist, sondern eine Lebensart."

"Nein, eine Religion! Bei Crom, es gibt nur einen Gott und Liechtenauer ist sein Prophet!", erboste sich sofort das Oberhaupt von Swordfightology aus den USA, der nach eigener Aussage auf einem Schwertwal zum Jubiläum angereist war.

Es ist leicht verständlich, dass da inhaltliche Fragen leicht ins Hintertreffen gerieten. So konnte auch diesmal nicht verbindlich geklärt werden, ob man sich beim Verbeugen vor dem Training auf einen bestimmten Punkt auszurichten habe (Lichtenau, Aufenthaltsort des Stilrichtungsgründers, Solingen) oder nicht. Der als EKEE (Erleuchtetes Komitee für Extremmeditation und Energiearbeit) bekannte Zusammenschluss von Ex-Yogalehrern und Mystikern lehnte die Verbeugung sogar grundlegend ab, da es im Training nur und ausschließlich auf die Meditation ankäme.

Auch der Sponsorenvertrag mit Wilkinson konnte nur unter vehementem Protest des SGGB (Sondergremium für Genderfragen und Benachteiligungsprävention) verlängert werden. Die Sprecherin: "Es ist eine Frechheit, dass Mann einfach so voraussetzt, dass wir Klingen nur dazu verwenden könnten uns die Beine zu rasieren!"
In einer Eilsitzung bebschloss der VNMGSMSKSKBAFFM diese Angelegenheit mit einem offiziellen Entschuldigungsschreiben zu bereinigen. Zu diesem Zweck wurde eine Projektgruppe gegründet, die sich derzeit über die Möglichkeiten der Portobeschaffung und das richtige Papier berät.

Als wichtiger Durchbruch kann die Veröffentlichung der Prüfungsordnung zur vorbereitenden Prüfung auf die Prüfung zum Orangegurt (ehemals Grad 1) gewertet werden, die nun erstmals auch in der übersetzten Version ins Englische vorliegt. Um einen einheitlichen sprachlichen Standard herzustellen wurde dabei bei Fachbegriffen erstmals auf eine Übersetzung verzichtet. Mancher englische Muttersprachler wird sich zwar zunächst mit Ausdrücken wie "stick up" oder "sit-up" schwer tun, aber die "Projektgruppe für feiner Deutsch" arbeitet bereits an einem umfassenden Wörterbuch.

Überhaupt konnte mit einer speziellen Schulung für ausgewählte Honoratioren der Sinn von Prüfungen wieder stärker in den Vordergrund gerückt werden. Vor den zwei anwesenden Prüfern (einer hatte sich verlaufen und sollte dann nicht einfach vor die Tür gesetzt werden, wo er schon mal da war) wurde ausgesprochen, was viele bereits ahnten: Prüfungen sind dazu da die jeweils nächste Version des Prüfungsprogramms auf seine Umsetzbarkeit zu testen und die Überlegenheit der Prüfer zu beweisen.
Es dürfte ein herber aber leider notwendiger Verlust für die Schwertkampfwelt sein, dass davon niemand etwas mitbekommen wird, bis er unversehens in eine Prüfung stolpert.

Apropros stolpern: In einem Workshop, der zwar schweineteuer war, aber allgemein mit großem Applaus aufgenommen worden ist gab Klug Saissa, der mal einen Bekannten hatte, der seine Frau vom Training bei einem unglaublich tollen chinesischen Kung Fu Meister abgeholt hat und laut eigener Aussage alle schwarzen Gürtel in sämtlichen Kampfsportarten besitzt, Einblicke in die hohe Kunst des Drunken Fencing. Nach einigen Flaschen Hochprozentigem führte er die Form "Honig-Met, der in den Kopf steigt" vor und brach dann bewusstlos zusammen - so viel Hingabe war bisher noch nicht oft zu sehen.

Gleichzeitig wurden zwei weitere Formen vorgestellt: Die Form "1000 kleine Dinge, auf die es ankommt, aber die sich keiner merken kann", die traditionell mit einem Kopfhörer gelaufen wird, über den die unzähligen Teile der Form vorgelesen werden und die "Form 0", die komplett imaginär gelaufen wird.

Auch das NMGSMSKSKBAFFM-Rollenspiel kam gut an. Da in einigen Vereinen sowieso mehr diskutiert als tatsächlich etwas getan wurde, packte man das einfach in würfelfreundliche Regeln und voila! ein neuen Erfolg war geboren.

Eine Fülle von Angeboten, die die meisten Sportler voller Begeisterung und auch ein wenig ratlos zurückgelassen hat. Völlig verwirrt war auch eine Gruppe von Schwertkämpfern, die frisch dazugekommen sind und die einfach nur Spaß mit Leuten haben wollte.

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